Der Weltgebetstag wird jedes Jahr von christlichen Frauen aus einem anderen Land vorbereitet. Am ersten Freitag im März wird dieser Gottesdienst in mehr als 150 Länder rund um den Globus gefeiert. Allein in Deutschland machen jährlich mehr als 800.000 Menschen mit. In diesem Jahr haben Frauen aus Vanuata den Gottesdienst unter das Motto „Worauf wir bauen“ gestellt.
Vanuata, noch nie gehört? Der Inselstaat ist ein Naturparadies mit Traumstränden und Regenwald im türkisblauen Südpazifik. Kaum jemand kennt das Land, dabei belegt es einen unrühmlichen ersten Platz: Beim Weltrisikobericht steht Vanuata an erster Stelle.
Kein Land der Welt ist durch Naturkatastrophen wie Wirbelstürme, Erdbeben und Vulkanausbrüche mehr gefährdet. Dabei trägt die Bevölkerung Vanuatas selbst nicht zum Klimawandel bei. Doch Ernteausfälle, Starkregen, steigender Meeresspiegel und Plastikmüll im Pazifik sind in Vanuata Kennzeichen der Umweltzerstörung.
Zwischen all diesen widersprüchlichen Bedingungen muten uns die Frauen des Weltgebetstags aus Vanuata die Fragen zu: Worauf bauen wir? Was trägt unser Leben, wenn alles ins Wanken gerät? Sie laden uns ein, uns neu zu vergewissern, ob das Haus unseres Lebens auf sicherem Grund steht oder ob wir auf Sand gebaut haben.
Leider wird der Weltgebetstag wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht in gewohnter Form stattfinden können. Auch bei uns in Schöningen konnte der ökumenische Frauenkreis sich nicht treffen, um den Gottesdienst vorzubereiten. Da ein Gottesdienst mit mehr als 100 Teilnehmern leider auch nicht möglich ist, werden lediglich einige Frauen aus den Frauengruppen in der Vincenz-Kirche zusammenkommen, um einen kleinen Gottesdienst miteinander zu feiern.
Ein Zeichen globaler Verbundenheit sind die Kollekten und Spenden zu Weltgebetstag, die Mädchen und Frauen weltweit stärken. Die Projektarbeit des Deutschen Weltgebetstagskomitees unterstützt Frauen und Mädchen darin, ihre politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rechte durchzusetzen. Darunter Projekte in El Salvador, Indonesien, Mali und im pazifischen Raum, die Frauen unterstützen, mit den direkten Folgen des Klimawandels umzugehen und sich für Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen.
Da viele Gottesdienste nicht stattfinden können, werden auch die Kollekten entfallen, und als Folge werden viele Projekte darunter leiden. Deshalb haben wir in der Gemeindeleitung beschlossen, später im Jahr eine Sonntags-Kollekte für die Projekte des Weltgebetstag zu spenden. Wir werden euch darüber rechtzeitig informieren.
Möchtet Ihr noch mehr über den Weltgebetstag oder Vanuata erfahren, dann informiert Euch gern unter www.weltgebetstag.de.
Ingrid Mund