Wenn mich jemand fragt, was ich beim Lesen der Bibel erlebe, kommt mir gleich ein ganzer Schwung von Gedanken. Da würde ich antworten: Bibellesen umfasst ein Spektrum von Erlebnissen. Manchmal ist es so, als würde ich mit einem gewaltigen Durst die Bibel aufschlagen. Durst auf ein gutes Wort. Und dann finde ich es auch. Es erfrischt wie ein kaltes Getränk bei 30 Grad Außentemperatur. Ein anderes Mal muss ich eine Aussage der Bibel etwas mehr „kauen“, bis sie den vollen Geschmack entfaltet. Da ist beispielsweise dieser Satz aus Hebräer 11, wo es heißt: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ Zu diesem Vers dachte ich mal: Geht es nicht auch etwas einfacher, lieber Schreiber des Hebräerbriefes? Aber wenn ich dann meine kleine innere Rebellion abstreife und den Satz anfange zu durchdenken, komme ich ins Staunen und es wird plötzlich dem Sinn nach ganz einfach. Mein Glaube soll derart klar in mir verankert sein, dass der Hebräerbrief von einer festen Zuversicht und einem Nichtzweifeln spricht – wasserdicht, tragfähig. Das führt zu einem Lebensstil, den ich mir wünsche. Was wird das in letzter Konsequenz an Fröhlichkeit, Mut und Kraft in mir freisetzen!
Dennoch: Ich bleibe Mensch und kann nicht garantieren, in einer Krise auch mal zu murren. Vielleicht ist es mit meiner Zuversicht auch nicht immer so weit her. Aber hier steht es! Der Glaube auf Jesus ist folgendermaßen angelegt: Mit lebendiger Hoffnung und ohne Zweifel, wenn ich an meinen Erlöser denke. Dieser Glaube ist ein Geschenk, das Gottes Geist in mir freisetzt. Möchtest Du heute neu darum bitten?
Ich wünsche uns als Gemeinde, dass wir dieses beschriebene Leben im Glauben voll auskosten können. Wo immer Du gerade stehst: Sei reichlich gesegnet mit diesem Wort aus dem Hebräerbrief.
Pastor Moritz Allersmeier