Keine Irritationen bitte! Oder doch?

Vermutlich hast Du einen Plan – im Kleinen oder Großen. Du planst am Morgen ein gemütliches Frühstück oder einen heißen Kaffee auf dem Balkon. Du hast geplant, zur Arbeit, zur Schule oder zu einem anderen Termin zu gehen. Prima. Und dann geschieht es: Durch irgendeine Irritation wird dein ganzer Tagesplan zerschlagen. Dadurch, dass Dein erster Termin nicht gelingt, lässt sich auch der zweite oder dritte nicht mehr ohne weiteres einhalten. Wie steht es um Deinen Kreislauf bei solchen Ereignissen? Es gibt Personen, die finden das richtig gut, wenn alles durcheinanderkommt. „Hurra, endlich wieder ein Spritzer Zitrone in meinem Leben“. Es soll aber auch Menschen geben, die in solchen Situationen schlicht ausrasten könnten. „Ich fasse es nicht!“, wäre eine mögliche Reaktion auf Dinge, die meine Pläne kreuzen. Mal weg von den Extremen. Jeder Mensch kennt Situationen, da kommt etwas in mein Leben, was ich nicht unbedingt brauche. „Bedrängnisse“ nennt es der Römerbrief. Römer 5, 3-4 sagt: „…Wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung“. Hier spricht Paulus davon, dass Christen aufgrund ihres Glaubens auch in Bedrängnis geraten können. Auf so vielen Teilen dieser Erde ist an der Tagesordnung, was wir noch nie erlebt haben. Menschen werden wegen des Glaubens eingesperrt, gefoltert, umgebracht. Seien wir dankbar, dass es in Deutschland zurzeit anders aussieht. Die Quintessenz in Römer 5: Die Bedrängnisse sollen kein Grund zur Irritation sein, sondern systematisch als etwas Glaubensstärkendes gesehen werden. Aus Bedrängnis entsteht Geduld, aus Geduld Bewährung und Hoffnung im Glauben. Was für ein revolutionärer Gedanke mitten in einer Krise, selbst wenn es nicht um mein Leben gehen sollte.

Wo hattest oder hast Du Ereignisse, die einen bedrängenden Charakter haben? In der Familie, bei der Arbeit, im Freundeskreis? Selbst wenn, staunen wir über den Ansatz des Römerbriefes. Irritationen des Alltags müssen nicht zwangsläufig in die Krise münden. Sie können sogar glaubensfördernd werden. Möge Gott uns helfen, so einen Vers lebendig werden zu lassen.

Pastor Moritz Allersmeier